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Tag 2

Der zweite Tag beginnt nach wohl durchschlafender Nacht mit einem Aufbruch im Morgenrot. Und mit leichtem Seenebel, der sich aber bald schon lichten wird. Halb sechse sind wir aus den Federn, halb sieben haben wir in Großensiel abgelegt.
Zwei Stunden hatte ich berechnet bis zur Einfahrt Mittelpriel und exakt zwei Stunden haben wir bis dahin benötigt. Wärend wir nach kurzer Grundberührung in der Einfahrt (kritisch!) dann doch noch die tiefe Rinne des Priels gefunden haben und bis kurz vors Wattenhoch (am Knick) durchtuckern konnten, ist die "Marlies" dort festgekommen und liegt dort immer noch.
Eigentlich schwimmt sie schon wieder, jetzt nach zwei Stunden, aber sie halten dort ein ausgiebiges Frühstück vor Anker. Denn bis wir übers Wattenhoch kommen wird es eh noch dauern.
Wir haben auch Anker geworfen und warten jetzt auch auf die steigenden Wasser. Es plätschert munter unterm Bug, Jette schläft ruhig und entspannt, nachdem sie heute ja ungewöhnlich früh ihr Morgengassi hinter sich bringen musste. Was aber samt allen "Geschäften" gewohnt gut gelang.
Kein Sportboot weit und breit zu sehen. Wir sind wohl ganz alleine unterwegs im Watt.
Erstmalig hat auch die Zerhackerpumpe im Klo, die ich diesen Winter erst installiert habe, nach Drücken des Startschalters auch richtig ihren Dienst versehen und nährstoffreiche Reste in den Priel entlassen. Kann also auch ein Haken dahinter.
So, jetzt aber erst noch mal ein paar Fotos ersten Teil des heutigen Törns, ehe es dann weitergeht nach Fettsiel, wo wir heute landen wollen. Vielleicht so rechtzeitig, dass es noch für ein Pfund Granat reicht. Auch wenn Werner meint, der wäre jetzt wohl unerschwinglichg teuer zur Zeit. Schaumermal....

Teil 2

Diese Zeilen schreibe ich im schönen Hafen von Fedderwardersiel (Fettsiel). Fast hatten wir uns eben geschworen, hier nie wieder anzulegen. Es ist noch mehr ein Wohnmobilhafen geworden denn je und man muss zwei Seiten ausfüllen, um sein Liegegeld, das hier anders heißt, zu beantragen und zu berappen. Inklusive 6,50 Euro Kurtaxe pro Person und Tag!!! Insgesamt kämen wir auf diese Weise - mit Strom - 28 Euro für eine Nacht zusammen! Aber Werner verhandelte mit der netten Hafenmeisterin und so wurde die Kurtaxe nur für den Skipper und nicht für Bestmann und Hund berechnet. Insgesamt war es unterm Strich dann deutlich weniger, was zu berappen war.
Nun gut, wie sind wir hergekommen?
Den üblichen Weg über den Mittelpriel. Mit langer Liegezeit, die wir aber gut nutzen konnten. Unser Begleitboot blieb immer etwas zurück, den Unterschied machten die 20cm mehr Tiefgang. Nun liegen wir nebeneinander auf schönen Plätzen.
Zwischendurch fehlten reihenweise Pricken. Warum die nicht nachgesteckt werden (sie fehlten schon letzte Saison) erklärt sich mir nicht. Man muss nach Echolot und Erfahrung fahren, anders geht es nicht, denn auch der Kartenplotter zeigt im Watt oft seltsam verlaufende Priele an. Solange es aber aufläuft ist alles kein Hindernis.
Und wieder waren wir ganz alleine unterwegs. Kein anderes Sportboot weit und breit. Auch der Hafen in Fedderwardersiel ist fast leer. Aber immerhin tauchte noch ein alter einheimischer Skipper auf, der mich fragte, wo denn meine Jugendlichen und all die Jollen wären? Er kennt mich nur mit Jugendlichen und Jollen. Das ist immerhin mehr als zehn Jahre her, und er erinnert sich gut und gern. Da gäbe es viele Geschichten zu erzählen. Ein anderer Skipper fragte mich, wo die nächste Tankstelle sei. Dem konnte ich samt Hafenfahrrad auch weiterhelfen und ihm gleich die Geschichte erzählen, wie meine Jugendlichen mit zig 5-Liter-Kanister in den Nachbarort Burhave pilgerten, um Sprit für ihre Außenborder zu holen.
Werner und ich waren noch mal "im Ort" eben, um Granat zu holen. Fischladen geschlossen, weil sie nicht genug Personal haben. Morgen früh ab neune wieder. Mal sehen, könnte klappen. Denn wir werden wohl so gegen elf Uhr ablegen, um mit Glück Dangast zu erreichen über die Kaiserbalje. Mindestens aber bis Nassauhafen WHV. Und Andreas kommt uns auf der Kaiserbalje mit seiner LM23 dann entgegen und segelt mit nach Dangast.
Darüber berichte ich dann morgen. Jetzt erst mal noch ein paar Fotos von heute: